„Was tut mir jetzt gut?“
In meinen Beiträgen geht es ja oft darum, WAS man genau tun kann, wenn man ein bestimmtes Problem hat oder sich einfach besser fühlen will. Aber es kommt ebenso auf das WIE an – auf die Haltung, mit der man sich selbst begegnet. Auch, wenn ich hoffe, dass es in meinen Beiträgen auch immer mit durchklingt, möchte ich darauf heute nochmal ganz besonders hinweisen, wie Sie gut mit sich umgehen können.
Wie gehen Sie mit sich um?
Man kann objektiv betrachtet, alles „richtig“ machen… Sport machen, sich gesund ernähren, meditieren… und sich trotzdem irgendwie nicht gut fühlen. Weil man sich vielleicht selbst unter Druck setzt, alles ganz besonders richtig zu machen. Oder weil man sich zu viel auf einmal vornimmt – oder das Falsche. Oder glaubt, dass man zu wenig macht.
Sind Sie freundlich, ermutigend und mitfühlend mit sich selbst? Oder sind Sie eher hart, kritisch und nie zufrieden? Denn das kann eine wichtige Rolle spielen, wenn wir versuchen, Dinge zum Positiven zu ändern. Wenn wir dabei sehr streng und perfektionistisch mit uns selbst umgehen, dann werden wir uns vielleicht trotzdem unzufrieden und unausgeglichen fühlen. Auch wenn wir nach außen hin scheinbar Gutes für uns tun.
Wenn Sie in einem Umfeld groß geworden sind, in dem Sie Mut zugesprochen, Zuversicht vermittelt bekommen haben und bei Schwierigkeiten offene Ohren gefunden haben, dann fällt es Ihnen sicherlich leicht, auch sich selbst entsprechend zu behandeln. Aber vielleicht hatten Sie das Glück leider nicht und sind eher mit hohen Erwartungen und Kritik konfrontiert worden. Dann mag das für Sie möglicherweise gar nicht so einfach sein, sich selbst gut zu behandeln. Und das ist verständlich und vor allem nicht Ihre Schuld.
Was bedeutet „gut mit sich umgehen“?
Gut zu sich zu sein, bedeutet, immer mal kurz innezuhalten und zu schauen, wie es Ihnen gerade geht. Und ob es etwas gibt, dass Sie gerade brauchen und sich dies zugestehen. Und wenn es möglich ist, sich das auch selbst zu geben.
Sie können dafür kurz die Augen schließen. Nehmen Sie ein paar tiefe Atemzüge. Und dann spüren Sie mal so ein bisschen in sich hinein. Was bemerken Sie? Vielleicht sind Ihre Schultern verspannt und Sie wollen Sie ein wenig lockern? Dann tun Sie das doch einfach mal, sofern Ihnen das gerade möglich ist. Vielleicht merken Sie, dass Sie Durst haben und wollen sich etwas zu trinken holen. Oder Sie brauchen gerade eine Pause oder etwas Bewegung. Oder etwas Zeit für sich oder Gesellschaft. Vielleicht ist aber auch alles gerade gut so, wie es ist.
Was immer es ist – es ist da, was ist da. Auch wenn es uns vielleicht nicht immer so richtig in den Kram passt. Je mehr wir unsere Bedürfnisse nicht beachten oder gar gegen sie arbeiten, desto stärker werden sie. Wenn Sie zum Beispiel Durst haben und nichts trinken, wird Ihr Durst immer stärker, bis Sie irgendwann ein halbes Schwimmbad austrinken könnten. Und so ist es auch mit allen anderen Bedürfnissen.
Natürlich kann man sich nicht immer und überall seine Bedürfnisse sofort und überall erfüllen oder sie erfüllt bekommen. Aber darum geht es hier auch nicht. Worauf ich heute einfach aufmerksam machen will, ist: Wenn Sie versuchen, die Tipps aus meinen Beiträgen umzusetzen oder wenn Sie sonst etwas in Ihrem Leben tun oder ändern wollen, versuchen Sie dies im Einklang mit sich selbst und Ihren Bedürfnissen zu tun. Machen Sie das, was für Sie passt. Was sich stimmig anfühlt. So viel oder wenig, wie es gerade für Sie richtig ist. Und so gut es eben geht. Das ist in Ordnung.
Fällt es Ihnen leicht oder schwer, gut mit sich umzugehen? Oder merken Sie, dass Sie die eigentlich „richtigen“ Dinge falsch angehen? Wenn Sie merken, dass gut mit sich umzugehen etwas ist, dass Ihnen alleine schwer fällt, dann gilt wie immer mein Angebot: Schreiben Sie mir und ich unterstütze Sie dabei.