So kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit – 12 Tipps für einen guten Herbst und Winter
Oktober 4th, 2021
Langsam wird es draußen wieder kühler und abends zeitiger dunkel. Eines wird klar: Der Sommer ist vorbei und die kalte und dunkle Jahreszeit steht vor der Tür. Nicht für jeden ist diese Aussicht eine erfreuliche. Für manche wird sie sogar ungute Erinnerungen an vergangene Winter und Sorgen über die bevorstehenden Monate hervorrufen. Kälte und Dunkelheit können bedrückend wirken, und wenn Sie vielleicht ohnehin sensibel sind oder auch gerade eine schwierige Zeit durchmachen, dann können diese beiden Faktoren zusätzlich belastend sein. Stimmungstief, Antriebslosigkeit, aber auch Ängste und Gereiztheit können die Folgen sein.
Darum möchte ich Ihnen in diesem Beitrag ein paar einfache Tipps geben, wie Sie sich vielleicht jetzt schon auf die kürzeren und kühleren Tage vorbereiten können, so dass Sie gut gewappnet sind und gut durch die kalte Jahreszeit kommen. Dabei werden Sie viele Bekannte aus meinem Beitrag „Wie kann ich mein Wohlbefinden steigern?“ wieder treffen, aber auch einige neue kennenlernen.
1. Licht an!
Ein Hauptgrund, weshalb wir uns im Winter müder und weniger unternehmungslustig fühlen, ist ganz klar das reduzierte Licht. Die Sonne geht später auf, steht tiefer und geht schon am Nachmittag unter. Dazu kommt, dass der Himmel oft bewölkt ist, so dass es an manchen Tagen gar nicht richtig hell wird. Das kurbelt in unserem Körper die Produktion des Schlafhormons Melatonin an und senkt die Produktion des Wachhormons Cortisol. Die Folge: Wir sind müde, antriebslos und schlecht gelaunt.
Darum lautet der wichtigste Tipp: Sorgen Sie für ausreichend Licht!
Gehen Sie tagsüber viel raus, so weit Ihnen das möglich ist. Denn selbst an trüben Tagen ist es draußen immer noch deutlich heller als drinnen. Vielleicht können Sie in Ihrer Mittagspause einen Spaziergang unternehmen. Dann ist es am hellsten. Eine zusätzliche Möglichkeit sind sogenannte Tageslichtlampen, auch Lichtduschen genannt. Wenn Sie diese täglich für ca. 30 Minuten nutzen, kann das Ihre Stimmung und Ihre Wachheit fördern. Am besten wäre sicherlich eine Mischung: Vormittags stellen Sie sich die Lichtdusche auf den Schreibtisch, und später gehen Sie eine Runde vor die Tür. So bekommen Sie trotz Dunkelheit eine gute Ladung Licht ab.
2. Wärme
Neben dem mangelnden Licht bedeutet auch Kälte Stress für unseren Organismus, vor allem, wenn Sie jemand sind, der schnell friert. Schauen Sie also mal nach, ob Sie genug warme Kleidung besitzen, wie z.B. warme Pullover, dicke Socken, Thermo-Unterwäsche, Jacken oder Mäntel, Winterschuhe mit warmen Einlegesohlen sowie Mützen, Schals und Handschuhe. Bringen Sie Ihre Herbst- und Wintergarderobe schon mal in Stellung, so sind Sie bereit, wenn es (noch) kühler wird. Was auch gut gegen Frieren hilft, sind Wärmflaschen, warme Kuscheldecken, wärmende Fuß- oder Vollbäder oder ein Besuch in der Sauna.
3. Wellness und Körperpflege
Das bringt uns direkt zum nächsten Punkt. Bäder mit wohlriechenden Badezusätzen sorgen nicht nur für Wärme, sondern wirken auch entspannend. Reichhaltige Cremes und Lippenpflege schützen die Haut vor der Doppelbelastung aus trockener Heizungswärme und Winterkälte. Und: Körperpflege tut nicht nur dem Körper gut, sondern auch der Seele. Nehmen Sie sich also ruhig etwas mehr Zeit dafür.
4. Atmosphäre
Düfte können unsere Stimmung positiv beeinflussen, daher können Sie Duftlampen, Duftsteine oder Raumspray mit ätherischen Ölen verwenden. Stimmungsaufhellend wirken beispielsweise Orange, Zimt oder Vanille. Lavendel wirkt beruhigend. Für eine gemütliche Atmosphäre zuhause sorgen auch Kerzen oder Lichterketten.
5. Wärmendes und vitalisierendes Essen
Wenn es draußen kälter wird, haben wir ganz natürlich weniger Appetit auf kalte Salate oder Smoothies, sondern wollen lieber nahrhaftere und wärmende Speisen essen wie beispielsweise Porridge, Suppen und Eintöpfe, Aufläufe oder Ofengemüse. Probieren Sie auch mal Rezepte mit saisonalen Gemüse- und Obstsorten wie Roter Bete, Kürbis, Kohl, Birnen oder Äpfeln. Wärmend wirken Gewürze wie Chili, Zimt, Kardamom oder Ingwer. Für einen Extra-Vitamin-Kick helfen ein saisonaler Obstsalat mit Weintrauben und Birnen oder auch mal ein frisch gepresster Orangensaft. Nüsse haben jetzt auch Saison versorgen Sie mit gesunden Fettsäuren.
6. Warme Getränke
Ausreichend Wasser zu trinken, ist auch gerade im Winter sehr wichtig und wohltuend. Darüber hinaus ist natürlich jetzt die richtige Zeit für warme Tees wie zum Beispiel Gewürztee wie Chai oder Schoko-Chai. Oder wie wäre es hin und wieder mal mit einem Kakao oder einer heißen Schokolade? Oder auch einer Goldenen Milch mit Gewürzen wie Kurkuma und Zimt?
7. Frische Luft und Bewegung
Auch wenn man es sich eigentlich am liebsten den ganzen Tag mit dem warmen Tee und der Kuscheldecke auf dem Sofa bequem machen würde, so tut es dennoch gut, wenn man auch in der kalten Jahreszeit an die frische Luft kommt und sich bewegt. Versuchen Sie, jeden Tag ein bisschen vor die Tür zu kommen und sich zu bewegen. Das belebt und kann die Stimmung heben. Und es fördert die Durchblutung, so dass Ihnen auch wärmer wird. Schauen Sie dabei, dass es eine Bewegungsform ist, die Sie mögen. Sie müssen nicht joggen gehen, wenn das einfach nicht Ihr Ding ist. Es gibt ja zum Glück viele Alternativen wie Wandern, Radfahren oder Spazieren. Natürlich zählt auch Indoorsport wie Schwimmen oder Ballsportarten.
8. Unternehmungen
Wenn Sie sich müde und niedergeschlagen fühlen, dann haben Sie vielleicht auch keine große Lust, etwas zu unternehmen. Und natürlich ist es in Ordnung, keine großen Sprünge zu machen. Aber vielleicht tut es Ihnen dennoch gut, wenn Sie etwas vorhaben und etwas unternehmen, auch wenn Sie sich lieber in Ihrer gemütlichen Höhle verkriechen wollen. Probieren Sie es doch mal aus, wie es Ihnen damit geht, und wenn Sie sich hinterher belebter und besser drauf fühlen, dann sollten Sie das vielleicht öfter machen.
Das können sowohl kleine als auch größere Unternehmungen sein wie zum Beispiel wandern gehen oder – wenn Schnee liegt – Schlitten fahren. Oder Sie suchen sich einen Sportverein, zu dem Sie regelmäßig gehen können, oder buchen einen Kurs bei der Volkshochschule oder einem anderen Verein. Oder Sie verreisen für ein Wochenende oder länger.
9. Beschäftigung
Lange, dunkle Abende oder graue, verregnete Wochenenden sind die perfekte Zeit, um gute Filme, Serien oder Dokumentationen zu schauen oder Handarbeiten zu machen wie Nähen, Stricken oder Häkeln. Vielleicht lesen Sie aber auch lieber ein gutes Buch oder kochen und backen gern. Ganz egal, was Sie tun, wichtig ist nur, dass es etwas ist, dass Ihnen Freude bereitet. Nehmen Sie sich daher ruhig jeden Tag etwas Zeit, ein Hobby zu pflegen.
10. Kontakte pflegen
Als soziale Wesen tut es uns immer gut, wenn wir Zeit mit Menschen verbringen, die wir mögen und mit denen wir uns wohlfühlen. Das gilt besonders für die kalte Jahreszeit. Schauen Sie also, dass Sie auch unter Menschen kommen. Ob das Koch- oder Spieleabende mit Freunden, ein Restaurantbesuch mit der Familie oder Outdooraktivitäten mit Ihrem Partner sind – das kann nicht nur Ihre Beziehungen stärken, sondern auch Ihre Stimmung verbessern.
11. Vorfreuen
Manchmal übersieht man die positiven Dinge, wenn man sich zu sehr auf die negativen konzentriert. Wenn Sie die Erfahrung gemacht haben, dass Sie in der kalten Jahreszeit zu Stimmungstiefs und Antriebslosigkeit neigen, dann kann das jetzt, da es wieder kühler und dunkler wird, zu einem Tunnelblick führen und Sie sagen vielleicht Dinge wie: „Oh je, jetzt ist der Sommer vorbei und jetzt geht es wieder bergab.“
Aber ist das wirklich NUR so? Oder gibt es auch etwas, auf das Sie sich in den nächsten Monaten freuen? Gab es in den vergangenen Wintern auch schöne Momente, in denen Sie sich gut gefühlt haben? Was sind oder waren das für Ereignisse? Und wenn es so etwas nicht gab oder gibt, können Sie welche schaffen? Was könnte Ihnen Freude bereiten? Vielleicht eine Reise? Oder Unternehmungen an der frischen Luft mit Freunden? Vielleicht mögen Sie die Weihnachtszeit oder Silvester? Oder wenn es schneit?
Wenn Sie möchten, können Sie sich sogar eine kleine Collage basteln mit den großen und kleinen Dingen, auf die Sie sich in der kalten Jahreszeit freuen. So haben Sie vielleicht weniger das Gefühl, einfach in ein dunkles und kaltes Loch zu fallen, sondern stellen fest, dass es neben dem, was schwierig ist, auch noch etwas Positives gibt.
12. Akzeptieren
Der letzte Punkt ist – neben dem Licht – vielleicht sogar der wichtigste: Unser Leben folgt einem Rhythmus. Wir atmen ein und wir atmen aus. Wir sind wach und wir schlafen. Im Sommer ist es in unseren Breiten warm und hell und im Winter kalt und dunkel. Auch wenn wir uns mithilfe von Fernwärme und künstlichem Licht ein Stück weit davon unabhängig gemacht haben, so sind wir trotzdem immer noch ein Teil von diesem Rhythmus. Und das zu akzeptieren, kann es Ihnen vielleicht ermöglichen, Ihren Anspruch an sich selbst ein bisschen zu senken.
Vielleicht ist es ja in Ordnung, in der kalten Jahreszeit etwas ruhiger zu werden, weniger zu machen und mehr zu sein. Vielleicht können Sie es sich erlauben, etwas mehr auszuruhen und länger zu schlafen. Mit der Akzeptanz kommt dann vielleicht auch das Bedürfnis, gut zu sich zu sein. Es geht vielleicht gar nicht darum, im Herbst und Winter genau so gut drauf und aktiv zu sein wie im Frühling oder im Sommer. Es geht vielleicht mehr darum anzunehmen, was jetzt ist – Kälte und Dunkelheit – und wie das auf Sie wirkt. Und einen guten Umgang damit zu finden.
Fazit
Ich hoffe, dass bei meinen Tipps etwas für Sie dabei war, das sich für Sie gut anfühlt und Ihnen dabei hilft, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Sie müssen natürlich nicht alles auf einmal umsetzen. Wie immer, fangen Sie so klein an, wie Sie es gut bewältigt bekommen. Mehr hilft nicht immer mehr, und manchmal reichen schon ein bis zwei kleinere Veränderungen, um eine große Wirkung zu erzielen.
Und vergessen Sie nicht: Der nächste Frühling kommt bestimmt.
Schreiben Sie gerne in die Kommentare, wie es Ihnen in der kalten Jahreszeit geht und was Ihnen hilft, gut durch sie hindurchzukommen. Und vielleicht auch, auf was Sie sich in den nächsten Monaten freuen.
Falls Sie merken, dass Sie dennoch übermäßig niedergeschlagen oder gereizt sind, oder es Ihnen schwerfällt, diese Tipps umzusetzen, dann können Sie mir auch gerne schreiben und ich unterstütze Sie dann ganz persönlich und individuell, damit es Ihnen bald wieder besser geht.